Page 74 - GoldenesBuch
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Die Brundunum und das Meer
                           29.2.a.U.153 Ritter Federl






                       Ein Mann steht inmitten tosender Brandung,
                         am Ufer liegt einsam seine Gewandung,
                             mutig hechtet er in die Wellen,
                         welche tobend an seinen Körper prellen!
                       Er denkt an Brundunums fröhliches Sippen,
                         fürchtet sich nicht vor scharfen Klippen.
                         Dann teilt er die Flut mit kräftigem Arm,
                       und taucht hinab durch der Fische Schwarm,
                           tief in die schweigende Dunkelheit.
                         Den Gefahren trotzend, zu allem bereit!


                      Am Strand die Gaffer ! Sie warten und staunen
                   die Stimmung gedämpft, es erhebt sich ein Raunen,
                       in Spannung und Angst sind alle verbunden,
                     denn neun Minuten ist der Taucher schon unten!

                       Plötzlich löst sich die Furcht und verraucht.
                                  Ein befreiender Ruf !
                              Lethagoras  ist aufgetaucht!
                         Ein Freudentaumel erfasset die Menge,
                           am Ufer erschallen Hubelgesänge !

                          Er schwimmt zurück mit letzter Kraft,
                         leuchtenden Augen, er hat es geschafft !
                         Triumphierend reckt er die Faust empor,
                            begrüßt von tausendfachen Chor.


                             Und er öffnet die erstarrte Hand
                      mit der „PERLE“, die er am Meeresboden fand!
                         Und diese wird an Brundunums Thron –
                     aus der Tiefe der Südsee – des Fechsers Lohn.!
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