Page 7 - GoldenesBuch
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Nichtambtlicher Teil des Protokolls der 1783. Sippung vom 21. Nichtambtlicher Teil des Protokolls der 1783. Sippung vom 21.
       Christmond a.U. 136 UHU-Baumfest mit Burgfrauen und TrossChristmond a.U. 136 UHU-Baumfest mit Burgfrauen und Tross
             Vorgetragen am 19.12. a.U.137 in der 1813 SippungVorgetragen am 19.12. a.U.137 in der 1813 Sippung
                             von Burgfrau Luku-Lozzivon Burgfrau Luku-Lozzi




         Wie die Kinder Weihnachtsglimmer      Dankbar sind wir’s drum zufrieden
          erwartungsvoll erschaudern lässt,       dass ihr einmal doch am End
        freu’n wir Burgfrau’n uns auch immer      uns die Burgfrauen hienieden
           auf das schöne Uh’baumfest !            hebt auf euer Postament.
            Einmal nur im Jahreskreise           Und wie stolz im vor’gen Jahre
            duldet denn die Ritterschar          in der Burg mein Busen schwoll
           uns in dem erlauchten Kreise           als der FLO, der wunderbare
            ihrer Huld und Güt’  fürwahr.          mich erkor zum Protokoll.
          Wenn ein Jahr wir brav gewesen,     Einer Frau, zwar nicht nur Heimchen,
           demutsvoll gedient dem Herrn,          bvertraute er die Aufgab an,
            duldet dieses höh’re Wesen         dass sie nichtamptliche Reimchen
           in der Sippung uns ganz gern.        strickt und häkelt, wie sie’s kann.
          Freilich kommt die hehre Weihe         Auch zu Hause mein Gebieter
           nicht zustande mit und Frau’n         Courassiert mich wieder mehr,
            dass die Einfalt uns verzeihe        ja, da sieht man es halt wieder
             der Uhu wir fest vertrau’n            so ein Ambt gibt etwas her.
          Hohe Kunst bleibt uns verwehret        Was passiert ist, wollt ihr hören
            nur Bewunderung uns bleibt,           in der Sippung vor ei’m Jahr
             wer Humor dazu begehret             alles könnt ihr heut begehren,
            bleibt am besten unbeweibt.            nur nicht, was da alles war.
       Und die Freundschaft, nie und nimmer       Sanget ihr nicht eure Lieder?
             unter Weibern sie erblüht,      kredenzt mein Gatte nicht den Schnaps?
          denn es fehlt dem Frauenzimmer         mir kam vor es hin und wieder
            an dem männlichen Gemüt.               manchmal etwas überhaps
          Ach, wir zanken und wir streiten,      Weihnachtslieder auf der Zither
          leihn dem Tratsch gern unser Ohr          ja da war die Menge still,
             bei den edlen Rittersleuten          und auch das über die Mütter
            kommt so was gar nicht vor.!           und dem Sohne uns gefiel.
             Edle Eintracht, milde Güte            Haben uns halt unterhalten
           herrscht im Bund der Toleranz        wie bei Burgfrau’n es der Brauch
           leider reicht sie „Gott behüte“       und da kann man mannigfalten
          für die Heimburg nicht mehr ganz       Zeremonie nicht zuhör’n auch.
             Aber die liegt im Profanen,         Uhu sey Dank, ich bin zu Ende,
          da braucht man nicht Ritter sein,       für dieses mal ist es geschafft
          da streift man auch keinen Ahnen      wenn eine Brandleth’ ich bekäme
              für die Heldentaten ein.           gäb mir das sicher neue Kraft !

                                                           Lu – Lulu
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