Page 9 - GoldenesBuch
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Ritter Just-in-jus, Ritterarbeit a.U.91
          Vorgetragen in der 1845. Sippung am 5. Hornung a.U. 139

    Was macht und erst der Ehre wert  -  zu tragen Helm und Ritterschwert  (ein schlaraffisches Epos)

    Es  zogen  in  alten  Zeyten  gar  hehre  Recken  nach  Praga  der  prächtigen,  künstereychen  und
    kundigen Stadt, allhier zu schließen den edelsten Bund, den jemals gegründet haben freye Männer
    in Freundschaft.
    Sie trugen in sich die Liebe zur köstlichen Kunst und ein offenes Herz voll Humor.
    In  Zeychen  UHU’s  des  Allweysen  ward  gegründet  ein  Reych  dessen  Banner  der  würdige
    WAHLSPRUCH zierte.     „IN ARTE VOLUPTAS“
    So  fanden  zusammen  sich  gleychgesinnete  Ritter,  doch  nur  klein  war  anfangs  das  Fähnlein
    erlesener Freunde, da nur waren wenige wert zu traten Helm und Ritterschwert.
    Jedoch nur in der Zeyten Lauf wuchs der wackeren Recken Zahl. die den gleychen Glauben sich
    erkoren und viel Töchterreyche rings erstanden im weiten UHU – Versum.
    Allüberall herrschet gleycher Sinn, sind gleych die erhebenden Ziele, schlaraffische Art, die gar
    fröhlich ist, doch ernst nimmt männlich Treue. So woll’n denn auch wir der Wesen würdig wohl
    werden und befolgen die Worte, die machen uns wert, zu tragen Helm und Ritterschwert. Werfet ab
    die Schlacken des Profanen, führt euer Ritt Euch fröhlich hin zur Burg !
    Hoch  hattet  die  Burg  und  aufzieht  die  Brücken,  wenn  versammelt  sind  sämtliche  Sassen  in
    rühmlicher Runde!
    Gar trutzig und unüberwindlich dann sind ihre mächtigen Mauern,
    wenn schützet Ihr sie vor Unterhöhlung durch treulosen Trug an
    dem Freunde, durch Profanierung der köstlichen Kunst und durch falschen Humor.
    Bekämpft die Feinde, dann werdet ihr wert zu tragen Helm und Ritterschwert.
    Wen echt   Eure Freundschaft, dann freut Euch zu helfen dem Freunde so er gerät in inn’re und
    äußere Not.
    Wenn echt eure Pflege der Kunst, so schöpft sie aus lauterer Seele und der echt Humor, er komm’
    Euch aus heiterem Herzen, das weise belächelt die Schwächen des Nächsten und nicht treibt
    lästerne Posse!
    Und da in des wahren Schlaraffen Brust kein Raum bleibt verschiedene Seelen, so nehmt denn Euer
    schlaraffisches ich mit in den Alltag den grauen und bewährt und bewahrt Euch auch draußen die
    Tugend des wahren Schlaraffen.
    Dadurch erst seyd Ihr wirklich wert, zu tragen Helm und Ritterschwert!
    Als Quelle solch zu erstrebender Kraft sollet pflegen in fröhlicher Sippung den UHU Tag Ihr, in
    treuem Gehorsam den oberen und treu den schlaraffischen Gesetzen, sollt scheiden Euch immer
    versöhnend nach heisser, heftiger Fehde!
    Seyd ritterlich tapfer beim edlen Turney!
    Bewahrt im Herzen die freudige Jugend, sie bleibt bis zum Ende, die Treue bei Euch!
    Wenn all dies Ihr habet beherzigt in Worten und Taten, so begeht Ihr würdig den schönsten Tag
    schlaraffischen Lebens!
    Da Ihr durch den Ritterschlag werdet wert, zu tragen Helm und Ritterschwert !

    Dann reytet ein ritterliches Geleit mit Euch aus all den ruhmreychen Reychen und hernieder blicken
    aus AHALL der reisigen Recken riesige Zahl. Und seyen sie Vorbild und Ansporn zugleych.
    Und reyten dereinst auch wir gen Ahall, erwarten uns dort die heldischen Freunde, schlaraffisch
    vereint wie weiland in irdischen Reychen.

    Und dann erst sind für ewig wir wert,  -  zu tragen Helm und Ritterschwert !
    Junkerarbeit zum Ritterschlag zu Brundunum a.U.91
    Ritter Just in jus der motorische Jäger
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