Page 3 - GoldenesBuch
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Ansprache zum 110. Stiftungsfest des w.h.Reych Oppavia
am 19.10. a.U. 137 1804.Sippung
5. Hiddigeigei – Turney
Wir alle bekennen uns stets und – so wollen wir hoffen – aufrichtig zu den schlaraffischen Idealen
von Kunst, Freundschaft und Humor. Eine besondere Rolle spielt in unserem Bunde aber auch,
wie Weiland Ermusi meinte: als vierte Säule – die Pflege der Tradition, ist doch das schlaraffische
Spiel seinem Ursprung und Wesen nach anachronistisch, nicht den jeweils aktuellen
Zeitströmungen verhaftet oder verpflichtet, sondern gerade als Gegenpol ersonnen, gleichsam
überzeitlich.
Als Zeichen der Verbundenheit mit unseren Vorvätern entzünden wir die blaue Kerze im
Gedenken an die Allmutter Praga, an die versunkenen Reyche und alle Sassen, die in den lichten
Gefilden Ahalls weilen.
Das Gedenken an alle steht nicht im Widerspruch zur Absicht, einzelner besonders zu gedenken,
und so hat das h. Reych Brundunum es sich als Ehre anzurechnen, dass es sich Traditionsreych
des h.Reyches Oppavia nennen darf. Wenn wir sagen, dass diese Funktion auf die Initiative eines
einzelnen Sassen zurückgeht, und dass dieser Sasse unser Rt. Broschürl ist, so verraten wir
damit kein Geheimnis. Er hat einen Plan, der anfangs geradezu absurd erschien, in die Tat
umgesetzt, und dafür gebührt ihm unser aller Dank
Die Beschäftigung mit der Geschichte unseres Bundes sollte für jeden Schlaraffen von Interesse
sein, und die meist nur knappen Darstellungen in der Norimberga-Chronik, die von versunkenen
Reychen berichten, bedürfen der Ergänzung und Vervollständigung
Durch die Stiftung des Hiddigeigei –Ordens für die Pflege der Tradition versunkener Reyche ist,
wie die Vergangenheit und die heutige Sippung beweisen, ein Impuls gestzt worden, der zu
intensiver Beschäftigung mit der Geschichte unseres Bundes lockt und Ergebnisse zur Folge hat,
dass wir nur unser Staunen, unsere Bewunderung ausdrücken können
Welche Leistungen Schlaraffen da erbringen, welche Schwierigkeiten sie zu überwinden hatten,
welch immenser Aufwand an Zeit notwendig war, können wir aus unserer profanen Erfahrung
wohl einschätzen. Wir danken daher allen, die sich um die Erforschung der Geschichte
versunkener Reyche bemühen, und wünschen allen, die sich mit ähnlichen Gedanken für die
nächsten Jahrungen beschäftigen, alles Gute und UHU’s Hilfe
a.U.27 wurden sieben Reyche begründet, von denen das h.Reych Vimaria im Wiedererstehen
begroffen ist.alle anderen werden in der Allschlaraffischen Stammrolle als „erloschen“ geführt
Das h.Reych Oppavia, das vor 110 der Jahrungen gegründet wurde, hat mit 6 Tochterreychen
und 7 Enkelinnen für die Verbreitung schlaraffischen Geistes im näheren Umkreis um die Mutter
gesorgt, aber auch –schon mit seiner ersten Tochter Temesia – in weit entfernten, bis dahin
uhufinsteren Gebieten im Geiste des UHU gewirkt. Natürlich lässt sich nicht genau sagen, wie die
Entwicklung weiter gegangen wäre; dass die Profanei die Entwicklungsmöglichkeiten
abgeschnitten hat, dass keines der 13 mit Oppavia direkt verbundenen Reyche mehr existiert,
erfüllt uns mit Wehmut
Und doch ist, so sind wir überzeugt, die heutige Sippung Beweis dafür, wie ein Reych blühen und
gedeihen kann, wenn man es lässt, und die Verbindung der Erhebung zweier Knappen in den
Junkerstand mit der SIppung zum Gedenken an ein versunkenes Reych ist nicht zufällig, sondern
soll als bewusstes Zeichen dafür dienen, dass der schlaraffische Gedanke Stärke aus der
Vergangenheit schöpft und weiterlebt.
Das walte UHU !