Page 115 - GoldenesBuch
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105 Was Schlaraffia ist
Fechsung von Rt. Sorbas
Ein Bund von Männern – doch wozu
Den Zweck negiert sie – und im Nu
Ist da der Zweifel der Gescheiten
Das gibt´s doch nicht – womöglich leiten Ein Ort der Zuflucht, Wunschesort
Hier ganz Geschickte Ihre Fäden Den wir seit Kindheit uns ersehnten
Um einem Zwecke nachzustreben Wir sind mitsammen einig dort
Der dunkel ist und sich verbirgt Und eins wenn wir mit unsren Händen
Bis - wenn´s zu spät – dann sichtbar wird. Ergriffen nacheinander greifen
Uns halten – dabei singen, pfeifen
Das ist ein Stammtisch manche rufen Die Zeit – sie ist uns einerlei
Die sich zu unterhalten suchen Passé ist alle Profaney
Und die dabei sich produzieren Man hat die Zeit nur dann besessen
Man kann hier reden, musizieren Wenn man sie gründlich hat vergessen
Oder: Wer ist man doch?! Sie freudig spielend auszufüllen
Wen kennt man alles! Das ist wohl unser aller Willen
Wer so denkt – dem gefall´ es… Wir sippen nur im Hier und Jetzt
halt – soll er sich schmücken Und wen der schnöde Alltag hetzt
Mit den Namen, Der kommt zu uns, ein Teil wird er
die seine Eitelkeit beglücken Und teilt sich mit
wir alle freu´n uns mit ihm sehr
Eine Gruppe ist´s der Blödigkeit Wir tragen Sorge für einander
Ein Faschingsscherz und Albernheit Und pflegen unser Miteinander
Die sagen den Abend nur Lulu Es ist uns diese Arbeit wert
Und grinsen auch noch blöd dazu Dass jeder Freundschaft hier erfährt
Sie ziehen sich alle närrisch an Der über unsre Pforte reitet
Und halten´s Holzschwert hoch sodann Und spürt, dass ihn man hier begleitet
Sie gehen mit Schlips und Koffer saufen Mit Klängen, Reimen und Geschichten
Und essen gerne und zu Haufen Verkünden wir dir unsren Trost
Mit Bumbass, TamTam und Gedichten
Das alles mag ein bisschen stimmen Stoßen wir an und sagen Prost
Und doch geht es daran vorbei Nein - wir sag´n statt dem Prost Ehe
Was hier ein Mensch kann erst gewinnen O jemine o jemine
Das wahrlich grenzt an Zauberei Die Fehler die uns hier geschehen
Denn Einlass findet wer sich einlässt Die seh´n wir menschlich
Und freudig und sofort sich sein lässt Please, bittschön!
Es öffnet sesamgleich die Welt
Die andren lebenslang verstellt.