Page 62 - GoldenesBuch
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Ritter Flink – Fex Sippung am 13.11.a.U.149
Titel der Fechsung : Der Gast
Ein Mensch, noch gänzlich unverdorben, Nun wird ein großer Gong geschlagen
wird ganz urplötzlich angeworben und der Gast hört einen sagen
er möchte besuchen den Verein, er säße jetzt auf Uhu’s Thron
des Freundes, um dort Gast zu sein, und seine Weisheit hätt’ er schon,
und frei vom Unbill dieser Erden, und alle sollten’s Maul jetzt halten,
letztendlich auch Schlaraffe werden. er wolle seines Ambtes walten.
Zuerst schickt er mit einem Mal
Betritt den Raum, der Burg genannt, die halbe Mannschaft aus dem Saal,
und der ihm gänzlich unbekannt, es werden Schwerter ausgeteilt
da kommt ein Fremder auf in zu und jedermann ist jetzt beeilt
strahl und ruft lauthals dann „Lu-Lu“
damit zu bilden eine Gassen
um Rausgeworfne rein zu lassen.
Der Gast, zunächst verblüfft, verwirrt, Die werden einzeln aufgerufen,
glaubt sich hier in der Tür geirrt, und harren an des Thrones Stufen.
er blickt den Fremdling zweifelnd an,, Bis der Direktor es erlaubt ,
doch schon trabt noch ein andrer an, dass mühsam man nach Worten klaubt
geht offnen Armes auf ihn zu: und die Begrüßungsworte stammelt,
„Schön, Euch zu seh’n, mein Freund, Lu-Lu“ as Volk lauscht, ehrfurchtsvoll versammelt.
d
Dann ist auch dieser Teil vorbei.
Nun wird dem Gast ein Platz beschieden,
vor dem die inn’re Burg hinieden, Schon fühlt sich unser Gast ganz frei,
er skeptisch überblicken kann. und glaubt nach diesem Vorspiel dann
Und dann, dann fängt die Sippung an. fängt beim Verein der Ernst nun an.
Nun würd’ hochgeistig – seriös,
Als erstes, na , ganz schön und gut, korrekt, ein bisschen generös
reicht man ihm einen Pilgerhut über die Menschheit wohl gesprochen
und bittet ihn den aufzusetzen. über den Staat der Stab gebrochen,
Der Gast, er tut’s, denn mit Entsetzen weil diese uns’re Politik
erfährt er, was ihm nicht ganz klar: zerstört des ganzen Volkes Glück.
So ohne wär er unsichtbar. Der Papst bleibt auch nicht unerwähnt
Weil er die Politik beschämt,
Dann ruft ein Mensch mit Donnerstimme, Die Steuern werden immer schlimmer,
und alle haltens Reden inne – die Manager sind alle Sünder
ein jeder möge sich erheben weil sie sich reichlich mit Tantjemen
um seinen Helm jetzt anzulegen, ie Taschen füllen, und sich nicht schämen.
Und so wird diese Diskussion
Der Gast noch in Erinnerung hatte: d Dann schließlich schärfer noch im Ton,
Das ist doch eine Narrenkappe. und er, der Gast, er hätt’ gewonnen,
wozu er schließlich hergekommen:
Dann ziehn drei stolze Herren ein, Erkenntnisse, was diese Welt,
sie scheinen frohgemut zu sein im Innersten zusammenhält.
denn man bejubelt ihren Schritt
als ging der Papst persönlich mit. So denkt der Mensch, der gutgelaunt
bisher Schlaraffia bestaunt,
er lerne jetzt des Lebens Sinn
So werden freudig sie empfangen.
Dem einen wird was umgehangen, und sei im richt’gen Bunde drin.
was, unser Gast erkennt’s mit Müh’ Jedoch oh Schreck, er glaubt es kaum,
so aussieht wie ein Federvieh. gleich ist vorbei sein schöner Traum